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Abstrakt 

Verschiedene Erkenntnisse der populären Plattentektonik werden hier vorweg als grundlegend anerkannt. Die Kruste unseres Planeten erscheint in mehrere Stücke oder „Platten“ aufgeteilt. Unter stetiger Zugabe von frisch aufquellendem Magma wachsen die Platten den sie umrandenden Bruchlinien oder Dehnspalten entlang. Vom Meerwasser gekühlt erstarrt das Magma und bildet so die ansätzlichen Krustenstreifen.

An diesem Punkt theoretischer Verbildlichung scheiden sich die tektonischen Theorien. Die Mehrheit der Plattentektoniker glauben, dass die Erde ihre gleiche Grösse beibehalten hat und dass für jeden weiteren Streifen von neuem Ozeanboden eine entsprechende Breite sich den kontinentalen Küstenlinien entlang, oder sonstwo im weiten Meer, in die Tiefe versenkt. Um sich die schwierig abgewinkelte Unterstoßung der Ozeanböden den Küsten entlang besser vorstellen zu können, postulieren diese Forscher dann einen Subduktions-Vorgang, der von Magma-Kreisläufen im Mantel in Bewegung gehalten wird.

Die Gegenwart tektonischer Platten und Dehnspalten sowie die Erweiterung von Ozeanböden lassen sich jedoch mit Hilfe von einer allgemeinen Erdausdehnungstheorie leichter erklären. Die Ozeane erweitern sich, die Entfernungen zwischen den Kontinenten werden größer, und der Planet wächst. Meine Abhandlung schließt sich deshalb den auf die Expansion hin orientierten Varianten der Plattentektonik an.

Argumente für die Erdexpansion zerteilen sich wiederum in verschiedene Richtungen. Erstens gibt es da eine Reihe von Argumente, welche sich mit physikalischen Theorien beschäftigen, mit deren Hilfe man sich eine Erklärung über die Zunahme der Erd-Masse oder des Volumens erhofft. Solche Argumente erlauben uns, die Erdausdehnung stofflich, aber nicht unbedingt tektonisch zu erklären. Ich persönlich beurteile die Forderung, dass eine glaubhafte Erdexpansions-Theorie zuerst die physikalischen Eigenschaften der Materie erklären muss, nur als eine bremsende Überlast, die von den Expansionisten erwartet wird, welche aber von den fordernden Personen - in Bezug auf ihr strömendes Magma im Mantel - selber nicht erfüllt werden kann. Diese Forderung dient meines Erachtens zur Ablenkung vom „tektonischen“ Denken. Ich beschränke mich absichtlich auf tektonische Phänomene, welche sich uns oberflächlich als erfassbare Strukturen darbieten. Genauso, wie die Astronomie des Nikolas Kopernikus reine strukturelle oder „tektonische“ Astronomie war und wie diese die Substanz des Universums nicht zu berühren wusste, so dürfte es auch heute möglich sein, die Erdexpansion zuerst einmal tektonisch zu erfassen.

Unter den tektonischen Erdexpansions-Theorien gibt es wiederum verschiedene hypothetische Lokalisierungen für die Ur-Kontinente. Diese Verschiedenheiten beziehen sich meistens auf die Kontinente Australien und Antarktis. Erdexpansionisten, die sich noch im Rückenwind von Wegener befinden, projektieren auf ihren reduzierten Globen meist das Australien in den Nord-Pazifik hinein und die Antarktis in den Süd-Pazifik. Die Rundung der Antarktis, weil sie eben mal annähernd „rund“ ist, versuchen sie in der Bucht von Australien unterzubringen.

Dieser heutzutage „fast etablierten“ Lösung kann ich allerdings nicht zustimmen, weil erstens die Rundung der Antarktis für die australische Bucht zu groß ist und zweitens weil für die Wegenersche Zusammenfügung im Paleozän und im Eozän keine kontinentalen Einheiten mit zäh-zusammenhängenden Unterlagen zugegen gewesen wären, welche mit irgend einem Anhalt diese beiden Kontinente hätten auseinander reißen können. Unsere Kontinente wurden nicht als freie Vagabunden irgendwie zum Wandern geboren, so wie Wegener mit wenig Wissen über Ozeanböden sich diese noch vorstellte - oder wie viele Mitläufer der heutigen Plattentektonik sie immer noch gerne in ihren Pangäa-Puzzles herumbewegen wollen. Es ist eher so, dass auf der expandierenden Sphäre die Ränder der noch schlafenden Kontinente, unten an der Erdkruste, schon während der vorkambrischen Periode durch die Erdausdehnung vorgeschwächt wurden. Um horizontales Reißen auf der expandierenden Sphäre zu bekommen, mussten zäh-zusammenhängende Unterschichten besiegt werden.

Meine hier angebotene Theorie versucht, die Antarktis mit ihrer ganzen tektonischen Platte aus dem Pazifik her abzuleiten. Dazu wird auch eine ursprüngliche Verbindung zwischen dem Kap von Südamerika und der Bucht von Australien postuliert. Die jetztzeitigen Zusammenhänge der Kontinente im Norden und ihre erweiterten Abstände im Süden samt der magnetisch begründeten Datierung von Ozeanböden im Pazifik und im südlichen Ozean den Randmeeren Ost-Asiens entlang - sowie im östlichen Indik - weisen auf das hier dargebotene Ergebnis hin.

Was die großen kontinentalen Rand-Gebirge anbetrifft, so hat die populäre Plattentektonik immer versucht, deren Hochhebung mit ihrer mutmaßlichen Subduktion von Ozeanböden zu erklären. Mit einer Handvoll Kitt und einem Gummi-Ballon, welche beide als Prüfkörper gedacht sind, werde ich die Entstehung der Gebirge den Kontinental-Rändern entlang vorführen - mit Hilfe von sphärischer Ausdehnung und ohne Subduktion.
Prof. Karl W. Luckert
Karl W. Luckert
Professor emeritus at Southwest Missouri State University
Portland, Oregon, USA
Platten-Tektonik ist Expansions-Tektonik
Die Tektonik aufsteigender Berge und wachsender Kontinentalplatten

 
Abhandlung zur Konferenz  „Erdexpansion: Eine Theorie auf dem Prüfstand“
im Bergbau- und Industrie-Museum Ostbayern zu Theuern, Oberpfalz. 24. - 25. Mai, 2003
Organisator: Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Jacob, Technische Universität Berlin
 
Ein erweitertes Video-Skript

Ein herzliches Dankeschön dem Professor Karl-Heinz Jacob für positive wissenschaftliche Anregungen und seine freundliche Auswanderer-Deutsch-Nachhilfe  sowie für Sabine, Bernd, und Julian Luckert, die beim Korrekturlesen geholfen haben.
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